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- Die Geschichte des Labels
Das Répertoire annuel des centres de formation en France (Jahresverzeichnis der Schulungszentren in Frankreich) wird erstmals von der Association pour la diffusion de la pensée française (ADPF) unter der Schirmherrschaft der Direktion für kulturelle Zusammenarbeit und des frz. Außenministeriums herausgegeben. Dies war ein erster Versuch, die französischen Zentren für Französisch als Fremdsprache auf dem französischen Hoheitsgebiet zu erfassen. Dieses Verzeichnis verweist auf "professionelle Referenzorganisationen" (ADCUEFE, Groupement FLE, Souffle, Office national de garantie des séjours et stages linguistiques, UNOSEL), erteilt aber in keinem Fall eine Zulassung des frz. Außenministeriums.
Der globale Sprachenmarkt befindet sich in stetigem Wachstum. Das Vereinigte Königreich, Kanada und Australien investieren beträchtliche Mittel in diesen Bereich. Auch in Frankreich ist eine steigende Nachfrage nach Sprachaufenthalten zu verzeichnen. Als Antwort auf diese Nachfrage nimmt das Kursangebot vor dem Hintergrund privater und kollektiver Initiativen zu: Zentren aller Art – öffentlich, privat, Vereine – teilen sich den Markt. Die Vielfalt der angebotenen Leistungen geht mit einer Unübersichtlichkeit der Qualität der Empfangs- und Ausbildungsleistungen einher. Den Kunden und empfehlenden Stellen – insbesondere den französischen Auslandsvertretungen – fällt es schwer, Ausbildungszentren mit den erforderlichen Garantien zu identifizieren. Der Ruf nach einem Katalog der Ausbildungszentren für Französisch als Fremdsprache wird laut, die sich auf klar definierte Qualitätskriterien stützen und von der öffentlichen Verwaltung validiert werden.
Das Ministerium für auswärtige und europäische Angelegenheiten und die allgemeine Delegation für die französische Sprache und die Sprachen Frankreichs des Ministeriums für Kultur und Kommunikation beschließen mit Unterstützung der Direktion für Hochschulwesen des frz. Bildungsministeriums, in Anlehnung an Modelle anderer Länder, in Frankreich ein zuverlässiges und einheitliches Qualitätsbewertungssystem einzuführen. Die Umsetzung dieser Labelvergabe vertrauen sie dem Centre International d’Etudes Pédagogiques (CIEP) an. Eine nationale, aus Vertretern jedes Ministeriums bestehende Kommission ist mit der Validierung der von einem wissenschaftlichen Beirat erarbeiteten Verfahren befasst. Die rund fünfzehn Experten dieses wissenschaftlichen Beirats arbeiten unter Leitung von Claude Le Ninan, Dozent an der Universität Franche-Comté. Er verfasst den Labelisierungsprozess, die Verfahren und das Bezugssystem, die als Grundlage für eine Selbstevaluation- und Prüfungstabelle dienen. Die in das Labelisierungssystem einbezogenen Berufsverbände tagten bereits sehr früh in den Kommissionen, wo die Niederschrift der Prozesse, Verfahren und der Instrumente (Bezugssysteme) vorgestellt und besprochen wurden. Die Alliance Française ist erst etwas später, nämlich im Frühjahr 2007, zu diesem Prozess gestoßen. Durch diese Tagungen konnten einige der von den Gruppierungen vorgebrachten Forderungen berücksichtigt werden, etwa die Gültigkeitsdauer des Labels, die Bewerbungskriterien, die im Verhältnis zum Umsatz stehende Höhe der finanziellen Beteiligung und die Kommunikation in Bezug auf die unterschiedlichen, in das Qualitätskonzept einfließenden Kriterien.
Die ersten Arbeiten der Experten gehen am 15. Februar 2005 ein und werden am 28. September an der Sorbonne im Rahmen eines informativen Treffens über die Labelisierung vorgestellt, an dem zahlreiche Vertreter der Branchenverbände und Geschäftsführer der Zentren teilnehmen.
Am 17. Februar unterzeichnen die drei federführenden Behörden ein Auftragsschreiben an den Labelbetreiber, dem die Vorgehensweise, die Ziele und der Umfang der Labelisierung zu entnehmen sind. Am 12. April wird der erste Orientierungsrat abgehalten. Dort werden die Prozesse, Verfahren und Instrumente der Labelisierung, der Kalender der Einrichtung der Labelisierung, das voraussichtliche Budget sowie die Einstellungsmodalitäten der Zentrumsprüfer vorgestellt und besprochen. Am 26. April wird der Labelisierungsprozess offiziell gestartet, die Zentren werden zur Teilnahme eingeladen.
Am 28. März stellt die interministerielle Labelisierungskommission nach Validierung der Prüfungsberichte den antragstellenden Zentren die fünfzehn ersten Qualitätslabel Französisch als Fremdsprache aus. Ende des Jahres waren es bereits 22, 9 von 10 angemeldeten Zentren haben somit das Label erhalten. Am 28. Dezember 2007 wird im Journal Officiel, dem Amtsblatt der Republik Frankreich, der Erlass über die Schaffung des Qualitätslabels Französisch als Fremdsprache veröffentlicht.
Am 4. April und 6. Juni reicht das Office National de Garantie des Séjours et Stages Linguistiques bei der Beschwerdestelle des Staatsrates einen Antrag und einen komplementären Schriftsatz bezüglich der Änderung der von der interministeriellen Labelisierungskommission beschlossenen Darstellung des Verzeichnisses der Zentren für Französisch als Fremdsprache ein. Am 13. November erscheinen die Ernennungen in den Orientierungsrat für die Erteilung des Qualitätslabels Französisch als Fremdsprache im BO Nr. 43 vom 13. November 2008. Eine zweite Zwischenbilanz vom 5. Dezember nennt 97 angemeldete Zentren, 74 geprüfte Zentren, 55 labelisierte Zentren und 5 abgelehnte Zentren. Die erste Ausgabe des Répertoire de centres de français langue étrangère en France (Verzeichnis der Zentren für Französisch als Fremdsprache) umfasst die mit einem Qualitätslabel ausgezeichneten Zentren und wird von CulturesFrance in Zusammenarbeit mit dem CIEP herausgegeben. Im ersten Teil dieses Verzeichnisses sind die Zentren mit dem Qualitätslabel Französisch als Fremdsprache sowie die für diesen Prozess zum 31. Juli 2007 angemeldeten Zentren aufgeführt. Der zweite Teil enthält eine Vorstellung des Kursangebots der in der Ausgabe 2006-2007 anzutreffenden, zum 31. Juli 2007 nicht für diesen Prozess angemeldeten Zentren. Dort werden 105 Zentren erfasst.
Die Zwischenbilanz 2009 nennt 89 angemeldete Zentren, 81 geprüfte Zentren, 80 labelisierte Zentren und 9 abgelehnte Zentren. Am 9. Juni weist der Staatsrat den Antrag des Office National de Garantie des Séjours et Stages Linguistiques mit der Begründung ab, dass das Verzeichnis der Zentren für Französisch als Fremdsprache, das sich auf eine Angabe der Liste der Zentren mit dem Qualitätslabel Französisch als Fremdsprache beschränkt, keinerlei juristische Wirkung besitze und keine beschwerende Maßnahme darstelle. Die Herausgabe des Verzeichnisses der Zentren für Französisch als Fremdsprache wird dem CIEP anvertraut. Das Verzeichnis umfasst die labelisierten Zentren sowie angemeldete Zentren, welche noch nicht geprüft wurden.
Am 14. Januar erscheinen die Ernennungen in den Orientierungsrat für die Erteilung des Qualitätslabels Französisch als Fremdsprache im BO Nr. 2 vom 14. Januar 2010. Eine vierte Zwischenbilanz vom 26. Oktober nennt 118 angemeldete Zentren und 82 labelisierte Zentren. Das Verzeichnis der Zentren für Französisch als Fremdsprache wird zum Verzeichnis der Zentren mit Qualitätslabel Französisch als Fremdsprache. Dieses Verzeichnis umfasst ausschließlich Zentren, die das staatliche Qualitätslabel erhalten haben. Das Labelisierungssystem durchläuft seit seiner Schaffung eine ständige Entwicklung. Der Verbesserungsprozess stützt sich auf die Empfehlungen des Orientierungsrates und berücksichtigt die Meinung der Fachleute. Franck Heyworth, Experte für den Europarat, und Laurence Trebucq, Ergonomin und Vertreterin der Prüfer – beide Mitglieder des Orientierungsrates – wurden vom CIEP berufen und erarbeiten Lösungen für die von der Fachwelt vorgebrachten Anfragen. Einige wurden von der interministeriellen Kommission vom 12. Oktober validiert. Die Berichte des Orientierungsrates seit 2008 sind in dem den labelisierten Zentren vorbehaltenen Bereich verfügbar. Die Schlussfolgerungen der interministeriellen Labelisierungskommission stehen seit dem 12. Oktober 2010 zur allgemeinen Einsichtnahme zur Verfügung. Mehr in der Rubrik Download.
Januar: Onlineschaltung einer neuen Version des vom CIEP aktualisierten Bezugssystems. Februar: Start der Branchenwebsite www.qualitefle.fr. Zur Verbesserung der Kommunikation über das Label gegenüber den Akteuren des FLE in Frankreich und auf internationaler Ebene wird für sie eine zweite Website geschaffen. April: Auf Antrag des Vorsitzenden des Orientierungsrates Xavier North, Generaldelegierter für die französische Sprache und die Sprachen Frankreichs (Ministerium für Kultur und Kommunikation), wird eine ständige Arbeitsgruppe aus Projektleitern des CIEP und den Vertretern der Branchenverbände gebildet. Es wird die Gründung von zwei Untergruppen beschlossen, die sich einmal pro Quartal treffen. Eine Untergruppe widmet sich der Identifizierung von nationalen und internationalen Veranstaltungen, die eine Verbesserung der Wahrnehmbarkeit des Labels auf internationaler Ebene ermöglichen. Die zweite arbeitet an der Aktualisierung des Bezugssystems des Labels. Am 29. November 2011 wird zwischen dem CIEP und der Agentur Campus France ein Rahmenübereinkommen geschlossen. Mit dieser Partnerschaft wird eine Stärkung der jeweiligen öffentlichen Dienstleistungen der beiden Einrichtungen angestrebt.
Die ständige Arbeitsgruppe beschließt im März die Schaffung einer neuen Website für das Label. Diese Website wird aus der Zusammenlegung der beiden bereits bestehenden Websites hervorgehen, die der steigenden Nachfrage der Internetnutzer und Branchenvertreter nicht mehr entspricht. Das Pflichtenheft wird im Juli fertiggestellt. Die Erstellung der Website wird dem CIEP anvertraut. Ernennungen in den Orientierungsrat des Labels: Am 13. September werden zwölf neue Mitglieder ernannt. Die Liste dieser zwölf Personen wird im BO Nr. 34 vom 20. September 2012 veröffentlicht. Am 22. November bestätigt die interministerielle Labelisierungskommission die neue Version des Bezugssystems. Dieses Instrument ist das Ergebnis der Beratung der ständigen Arbeitsgruppe, die im April 2011 und im Oktober 2012 zusammengetreten ist.
Januar: Die neue Version des Bezugssystems wird den Zentren und den Prüfern auf der Branchenwebsite www.qualitefle.fr zur Verfügung gestellt. Es tritt am 15. Mai in Kraft. Am 15. April sind die Instrumente des neuen Bezugssystems online verfügbar. Am 18. Juli wird "Apprendre le français en France", die neue Website des Labels, veröffentlicht. Diese in fünf Sprachen (Französisch, Englisch, Deutsch, Spanisch, Portugiesisch) übersetzte Website ist das Ergebnis der Zusammenlegung der beiden bereits bestehenden Websites. Die Zentren mit Qualitätslabel haben die Möglichkeit, den Teil der ausschließlich auf Französisch verfügbaren Informationen auf der mit einer neuen, leistungsfähigen Suchmaschine ausgestatteten Website selbst zu verwalten. Das Verzeichnis mit labelisierten Zentren wird durch den Leitfaden der Zentren mit Qualitätslabel ersetzt. Die in einem leichteren Format, zweisprachig Englisch-Französisch herausgegebene Broschüre erscheint in einer Auflage von 41.000. 37.000 Exemplare werden in den diplomatischen Netzwerken verteilt, die restlichen auf Fachmessen in Frankreich und im Ausland.
Unterzeichnung eines Übereinkommens zwischen der Kommission für Ingenieursgrade (CTI) und dem CIEP am 28. Januar 2014. Dieses Übereinkommen steckt insbesondere für die internationale Ebene den allgemeinen Rahmen für die Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Einrichtungen. In diesem Sinne ist der Zweck dieser Partnerschaft die Aufwertung der Ausbildungen in Französisch als Fremdsprache an den Ingenieurshochschulen und die Förderung des Französischunterrichts mit Zulassung durch die CTI und den französischen Staat in Ingenieursausbildungen.